Werkstatt-Skulptur erkundet Dillenburger Altstadt

Am Sonntagnachmittag hat sich in Dillenburg ein Drache auf Erkundungstour durch die Altstadt begeben. Eine schlauchartige Skulptur aus papierähnlichem Tyvek-Stoff, 62 Meter lang und auf zwölf Rollen mit Holzstäben gespannt. Das Projekt des Frankfurter Künstlers Levent Kunt hat die Reha-Werkstatt aus Haiger in die Tat umgesetzt.

„Wichtig ist, die Skulptur auf Spannung zu halten“, erklärte Kunt den freiwilligen Trägern des Drachen am Ausgangspunkt an der Villa Grün. Wichtig vor allem wegen einiger Erschwernisse, die unterwegs lauerten: Windböen, Äste und Stufen. Doch der Drache trotzte allen Widrigkeiten und sorgte auf seiner Reise für allerlei Aufsehen. Rundum Applaus, Handyfotos und Fragen zum Projekt.

„Der Drache symbolisiert den Brunnen in den Kasematten“, gab es dann als Erklärung. Dessen Tiefe von 62 Metern und den Durchmesser von einem Meter bringt der Künstler auf diese Weise anschaulich zur Geltung. Vom 16. Juni bis zum 1. September findet in den Dillenburger Kasematten eine Ausstellung mit zeitgenössischen Künstlern statt. Der „Drache von Dillenburg“ bildet mit den Auftakt dazu. Die Reha-Werkstatt Haiger hat die Vorstellungen von Levent Kunt innerhalb kurzer Zeit in die Tat umgesetzt. Gemeinsam mit der Werkstattbeschäftigten Lena Ziemkendorf hat Gruppenleiterin Dagmar Nickel den Drachen zum Leben erweckt. Nun war sie eine der Trägerinnen der Skulptur. „Das ist schon ein tolles Gefühl“, sagte sie. Und der Künstler selbst strahlte mit der Sonne um die Wette. „Ich bin sehr zufrieden mit allem.“